Gemeinsames Lernen
Inklusion/Integration an der Gemeinschaftsschule Reinbek
mit Oberstufe im Schulzentrum Mühlenredder
Die Gemeinschaftsschule Reinbek auf dem Weg zu einer inklusiven Schule
„Zur Erreichung der Bildungs- und Erziehungsziele sind Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen besonders zu unterstützen. Das Ziel einer inklusiven Beschulung steht dabei im Vordergrund.“ (SchulG S-H §4,11. GVOBl. Schl.-H. S.23ff)
„Inklusive Schule oder Bildung heißt, dass alle Kinder unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Behinderungen sowie ihrer sozialen und ethnischen Herkunft gemeinsam in einer Regelschule unterrichtet werden. Das ist ein Schritt mehr als eine integrative Beschulung.
Bei der schulischen Integration liegt der Fokus darauf, wie ein Kind unterstützt werden muss, damit es am Unterricht der Regelschule teilnehmen kann. Bei der inklusiven Bildung wird der Focus erweitert - entscheidend ist, wie ein Schulsystem gestaltet sein muss und welche Bedingungen eine Schule erfüllen muss, damit es alle Kinder ihres Einzugsgebiets unterrichten kann und alle Kinder ohne Vorbehalt zur schulischen Gemeinschaft gehören.
Die Rahmenbedingung dafür setzt das Schulgesetz.“
(Quelle:http://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/Schwerpunkte/Inklusion/Definition/Definition_node.html, Februar 2015)
Im Rahmen der Realisierung einer Gemeinschaftsschule mit Oberstufe orientieren wir uns auf unserem Weg zu einer inklusiven Schule am Konzept der Landesregierung Schleswig-Holstein:
„In den kommenden zehn Jahren geht es vor allem darum, die Qualität von Inklusion zu verbessern. Dieser Prozess wird transparent gestaltet, systematisch gesteuert und mit allen Beteiligten erarbeitet. Eine inklusive Schule ist offen für alle jungen Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit. Denn Heterogenität beschränkt sich nicht nur auf körperliche und/oder geistige Behinderungen und sonderpädagogischen Förderbedarf, sondern steht generell für Vielfalt. Zu Heterogenität gehören nicht nur Migrationshintergrund oder unterschiedliche soziale Ausgangslagen, sondern eben auch besondere Talente und Hochbegabung.
Damit die inklusive Schule ihren pädagogischen Auftrag erfüllen und von allen Beteiligten akzeptiert werden kann, sind eine angemessene Ausstattung, eine verlässliche Organisation sowie qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer erforderlich. Hier setzt das Inklusionskonzept an.“
(Quellehttp://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/Schwerpunkte/Inklusion/Zehn_Punkte_Katalog/Zehn_Punkte_Katalog_node.html, Februar 2015)
Inklusion und Integration an unserer Schule
In den vergangenen Jahren haben wir an unserer Schule einen Index für Inklusion erarbeitet, der unser Verständnis und unsere Philosophie in der Arbeit mit allen Schülerinnen und Schülern wiedergibt.
Index für Inklusion an der Gemeinschafstschule mit Oberstufe i.E. Reinbek
· Jede Schülerin, jeder Schüler, jede Lehrkraft, jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeit jede fühlt sich willkommen.
Des Weitern haben wir in unserer Schule ein starkes Inklusionsgerüst etablieren können, dass sich aus den Integrationsklassen, den Flexiblen Ausgangsklassen, den DaZ-Klassen und dem Verständnis einer inklusiven Schule und Pädagogik zusammensetzt.
Integrationsklassen an der Gemeinschaftsschule
An unserer Schule findet seit 2008 die gemeinsame Beschulung aller Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf statt. Wir unterrichten Kinder mit verschiedenen Förderschwerpunkten und realisieren mittlerweile unsere sechste „I-Klasse“.
I-Klassen werden zum Beginn des 5. Schuljahrs aus ca. 20 Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gebildet.
Das Lehrkräfteteam der Klasse besteht aus möglichst wenigen Personen, um einen kontinuierlich fortschreitenden Beziehungsaufbau zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zu gewährleisten.
In den Kernfächern wird eine möglichst hohe Doppelbesetzung aus Fachlehrkräften und einer Sonderschullehrkraft der Amalie-Sieveking-Schule (Förderzentrum im Schulzentrum am Mühlenredder, Reinbek) angestrebt, um den individuellen Lern- und Leistungsfähigkeiten der Schülerinnen und Schülern entwicklungsfördernd zu begegnen.
Alle Lehrkräfte der Klasse sind für alle Kinder da und setzen sich mit den individuellen Lernleistungsständen und den Lernangeboten, den Bedürfnissen und organisatorischen Fragen und dem sozialen Miteinander auseinander. Die Sonderschullehrkraft bietet Beratung und Unterstützung im Umgang mit einer heterogenen Lerngruppe an.
Jede I-Klasse hat neben ihrem Klassenraum einen Differenzierungsraum. Die Gestaltung und Einrichtung der Räume gewährleistet eine möglichst hohe methodische Freiheit.
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden entsprechend ihres individuellen Lern- und Leistungsvermögen beschult, um persönliche Erfolgserlebnisse und Teilhabe am ganzen Schulleben zu ermöglichen.
Da erfolgreiches Lernen in Integrationsklassen zu einem großen Teil auch von dem sozialen Miteinander aller Teilnehmer abhängt, legen wir von Beginn an großen Wert darauf, mit den Kindern und Eltern eine Atmosphäre aufzubauen, die geprägt ist von Vertrauen, gegenseitigem Respekt, der Bereitschaft sich zu unterstützen und den Möglichkeiten, Konflikte zeitnah und lösungsorientiert zu bearbeiten.
Im letzten Schuljahr einer Integrationsklasse arbeiten wir verstärkt an dem Thema: „Schule – und danach?“, um unseren Schülerinnen und Schülern einen reibungsarmen und erfolgreichen Übergang in eine Berufsausbildung oder eine vorberufliche Maßnahmen zu ermöglichen.
Matthias Schlimmer, Sonderschullehrer